Auszug aus der Medienmitteilung der Fachstelle für Suchtprävention in Berlin
Berlin, 11.09.2024:
Sorgen junger Menschen ernst nehmen und sie in herausfordernden Zeiten
stärken – mögliche Motive für riskanten Medikamentengebrauch minimieren!
Jugendliche und junge Erwachsene zeigen aktuellen Erhebungen nach Anzeichen
starker psychischer Belastung und Einsamkeit. Hieraus resultiert mitunter die gehäufte
Einnahme von Medikamenten. Eine Berliner Initiative sensibilisiert im Rahmen der
5. Berliner Aktionswoche gegen Medikamentenmissbrauch im Verbund für eine Stärkungder Gesundheitskompetenz junger Menschen und einen verantwortungsvollen Umgangmit Medikamenten.
Oft kommen Kinder schon in jungen Jahren mit Medikamenten in Kontakt, auch Schmerzmittelwerden teilweise früh regelhaft eingenommen bzw. von den Eltern verabreicht. Der Wunschnach Leistungssteigerung, Entspannung, Einsamkeitsbewältigung, Spaß oder die Wirkung von Vorbildern können den frühen missbräuchlichen Einsatz von Medikamenten anbahnen.
Ob der schnelle Griff zur Ibuprofen, zum Energydrink vor dem Fußballtraining oder das
Ausprobieren berauschender Medikamente, wie Opioide oder Benzodiazepine – es braucht ein aufmerksames Umfeld und die Förderung der Gesundheitskompetenz dieser jungen Menschen. Zudem birgt der Mischkonsum mit Alkohol und/oder anderen illegalen Substanzen große gesundheitliche Gefahren. Letztlich liegt laut Institut für Therapieforschung bei 2,9 Millionen Menschen in Deutschland ein problematischer Medikamentenkonsum vor.
„Wir blicken mit Sorge auf die Belastungssituation junger Menschen.“ so Anke Timm,
Geschäftsführerin der Fachstelle für Suchtprävention Berlin gGmbH „Sie haben die Chance verdient, Ressourcen und Fähigkeiten zu entwickeln, um den Vielfachkrisen der Gegenwart kompetent zu begegnen und ein Recht darauf, ein unabhängiges Leben zu leben. Neben gezielter Stärkung von Lebenskompetenzen und Selbstwirksamkeit ist es wichtig, junge Menschen schon früh für einen verantwortungsvollen Umgang mit Medikamenten zu sensibilisieren.“
Zudem betont Heide Mutter, Landessuchtbeauftragte im Land Berlin, die Wichtigkeit und Bedeutung des Engagements der Berliner Initiative gegen Medikamentenmissbrauch für die Berliner Bevölkerung. „Die aktuelle Aktionswoche gegen Medikamentenmissbrauch richtet sich an alle Berlinerinnen und Berliner sowie an Fachkräfte, um über die sogenannte stille Sucht – Medikamentenabhängigkeit – zu informieren und aufzuklären. Ich freue mich, dass sich auch in diesem Jahr wieder so viele Berliner Bezirke beteiligen.“
Mehr Infos gibt es hier: Fachstelle für Suchtprävention Berlin
und Für Alle(s) was dabei?!